Sogenannte Autoflowering Cannabispflanzen sind bei Growern wegen ihrer einfachen Handhabung und schnellen Wachstumszeit besonders beliebt. Es handelt sich hierbei um speziell gezüchtete Samen, die unabhängig vom Lichtzyklus automatisch in die Blütephase übergehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Cannabispflanzen, die auf eine Veränderung der Lichtstunden angewiesen sind, beginnen Autoflowering-Cannabispflanzen nach einer bestimmten Zeit von selbst zu blühen. Sie haben einen schnelleren Wachstumszyklus, sind kompakter und widerstandsfähiger. Damit sind sie vor allem bei Grow-Anfängern beliebt. Dein Petit Pot enthält ebenfalls einen Autoflowering-Samen!
In diesem Artikel erklären wir dir, wie du erkennst, dass deine Autoflowering-Pflanze reif für die Ernte ist, und geben dir praktische Tipps, wie du sie am besten erntest und trocknest – mit besonderem Fokus auf die Trichome und die richtigen Handgriffe.
Die Reife der Pflanze bestimmen: Der Blick auf die Trichome
Der Samen in deinem Petit Pot ist genetisch darauf ausgelegt, etwa 10 Wochen nach der Keimung reif für die Ernte zu sein. Möchtest du den optimalen Erntezeitpunkt jedoch noch präziser bestimmen, hilft dir ein genauer Blick auf die Trichome.
Trichome sind winzige, harzgefüllte Drüsen, die sich auf den Blüten und Blättern deiner Pflanze befinden. Sie enthalten die Cannabinoide und Terpene, die für die Wirkung und das Aroma deines Cannabis verantwortlich sind.
Die Farbe und das Aussehen der Trichome verraten dir den Reifegrad deiner Pflanze. Allerdings ist dies mit bloßem Auge schwer zu erkennen. Um die Trichome genauer zu betrachten, empfehlen wir ein Vergrößerungsgerät – zum Beispiel ein Steckmikroskop für dein Smartphone.
Klare Trichome
Trichome in dieser Phase sind durchsichtig und erinnern an kleine Glaskugeln. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Pflanze noch nicht bereit für die Ernte ist. Die Cannabinoidproduktion ist noch nicht abgeschlossen, und die Wirkung wäre eher mild.
Milchige Trichome
In diesem Stadium sehen die Trichome trüb oder wolkig aus. Sie enthalten jetzt den höchsten THC-Gehalt, was dieses Fenster zum optimalen Zeitpunkt für die Ernte macht, wenn du eine energetische, euphorische Wirkung bevorzugst.
Bernsteinfarbene Trichome
Wenn die Trichome beginnen, sich braun oder bernsteinfarben zu verfärben, hat die Pflanze ihren THC-Höhepunkt überschritten. Der THC-Anteil nimmt leicht ab, während sich mehr CBN bildet, was die Wirkung beruhigender und körperlich entspannender macht.
Erntezeit-Tipp: Eine Mischung aus 70–90 % milchigen und 10–30 % bernsteinfarbenen Trichomen liefert ein ausgewogenes Ergebnis. Dies sorgt für ein angenehmes Gleichgewicht zwischen mentalem High und entspannendem Effekt.
Schritt für Schritt: Die Pflanze richtig ernten
Die Ernte ist mehr als nur ein simpler Schnitt – es geht darum, die Pflanze schonend zu behandeln, um die wertvollen Harzdrüsen (Trichome) zu bewahren. Hier eine ausführliche Anleitung:
1. Die richtigen Werkzeuge vorbereiten:
Bevor du loslegst, stelle sicher, dass du gut ausgestattet bist:
• Eine scharfe Gartenschere oder ein scharfes Messer
• Einweg-Handschuhe (das Harz ist klebrig und schwer von der Haut zu entfernen)
• Eine saubere, desinfizierte Arbeitsfläche
2. Die Pflanze schneiden:
Schneide die Pflanze knapp über der Wurzel ab. Alternativ kannst du auch einzelne Äste abschneiden, besonders wenn die Pflanze groß ist – das macht die Handhabung einfacher.
3. Grobes Trimmen:
Entferne die großen Fächerblätter, die keine oder kaum Trichome tragen. Diese Blätter enthalten nur wenig Harz und beeinflussen den Trocknungsprozess, da sie viel Feuchtigkeit speichern.
4. Trockentrimmen:
Hänge die Äste zunächst mit den Blättern zum Trocknen auf und trimme sie erst später. Diese Methode bewahrt die Feuchtigkeit länger und schützt die Blüten besser vor Licht und Luftkontakt.
Die Pflanze richtig trocknen
Nach der Ernte ist die Trocknung entscheidend, um Aromen, Wirkung und Qualität zu bewahren. Hier eine detaillierte Anleitung:
1. Blüten zum Trocknen aufhängen:
Hänge die abgeschnittenen Äste kopfüber an eine Leine oder einem Faden auf. Wichtig: Achte darauf, dass die Blüten nicht zusammenstoßen, um eine gleichmäßige Luftzirkulation zu gewährleisten.
2. Optimale Trocknungsbedingungen schaffen:
• Temperatur: 18–22 °C (nicht zu heiß, da sonst Terpene verloren gehen)
• Luftfeuchtigkeit: 45–55 % (zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmel fördern, zu niedrige führt zu spröden Blüten)
• Licht: Der Trocknungsraum sollte möglichst dunkel sein, da Licht Cannabinoide abbauen kann. Alternativ kannst du auch einen großen Karton verwenden, um die Blüten darin aufzuhängen. Achte jedoch darauf, dass im Karton eine regelmäßige Luftzirkulation gewährleistet ist.
• Luftzirkulation: Sorge für regelmäßige Belüftung.
3. Wie lange dauert die Trocknung?
Nach etwa 7–10 Tagen sollten die Blüten ausreichend getrocknet sein. Du erkennst dies daran, dass die kleinen Äste knacken, wenn du sie biegst, anstatt sich zu verbiegen.
Feinschliff: Das Trimmen der getrockneten Blüten
Nachdem die Blüten vollständig getrocknet sind, kommt der letzte Schritt: das Feintrimmen. Hier entfernst du die restlichen Zuckerblätter, die sich noch an den Blüten befinden. Diese kleinen Blätter enthalten zwar Harz, aber sie beeinflussen den Geschmack und das Aroma beim Konsum oft negativ.
So gehst du vor:
1. Werkzeuge bereitlegen: Verwende eine kleine, scharfe Schere oder Trimmzange und ziehe Einweg-Handschuhe an, um das klebrige Harz nicht an den Fingern zu verteilen.
2. Blüten präzise trimmen: Schneide die Zuckerblätter vorsichtig so nah wie möglich an der Blüte ab, ohne die Trichome zu beschädigen. Dreh die Blüte während des Trimmens, um alle Seiten gleichmäßig zu bearbeiten.
3. Restmaterial sammeln: Die abgeschnittenen Zuckerblätter kannst du aufbewahren oder entsorgen – sie enthalten noch Harz und eignen sich z.B. für die Herstellung von Extrakten oder Edibles.
Das Feintrimmen sorgt nicht nur für eine ansprechende Optik, sondern verbessert auch die Qualität des Endprodukts. Nach dem Trimmen sind deine Blüten bereit für die nächste wichtige Phase: das Aushärten (Curing).
Das Curing: Den Geschmack und die Potenz perfektionieren
Nach dem Trimmen beginnt die letzte wichtige Phase der Ernte – das Curing. Dabei werden die Blüten in einem kontrollierten Umfeld nachgereift, um Aromen, Geschmack und Wirkung zu verbessern. Durch das Curing werden überschüssige Feuchtigkeit und Reststoffe in den Blüten abgebaut, wodurch ein weicheres und hochwertigeres Endprodukt entsteht.
So funktioniert es:
1. Lagerung in Schraubgläsern: Fülle die getrimmten Blüten locker in luftdicht verschließbare Schraubgläser oder spezielle Einmachgläser. Die Gläser sollten nicht überfüllt sein – lasse etwa ein Viertel des Volumens frei, damit die Luft im Glas zirkulieren kann.
2. Optimale Luftfeuchtigkeit: Um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten, empfehlen wir die Verwendung von Boveda Humidipaks. Diese kleinen Beutel regulieren die Luftfeuchtigkeit automatisch und halten sie idealerweise bei etwa 58–62 % – perfekt, um Schimmel zu vermeiden und die Blüten frisch zu halten.
3. Tägliches Lüften: In den ersten zwei Wochen solltest du die Gläser einmal täglich für einige Minuten öffnen. So kann überschüssige Feuchtigkeit entweichen und frische Luft ins Glas gelangen. Nach dieser Zeit reicht es, die Gläser nur noch alle paar Tage kurz zu lüften.
4. Reifezeit: Das Curing dauert idealerweise 2–4 Wochen, kann aber bei Bedarf auch länger durchgeführt werden. Je länger die Blüten reifen, desto intensiver entwickeln sich Aroma und Wirkung.
Das Ergebnis des sorgfältigen Curings sind perfekt ausgereifte, aromatische Blüten, die du mit Stolz genießen kannst. Die Investition an Zeit lohnt sich – Qualität braucht eben ihre Zeit!
Zusammenfassung: Der Weg zur perfekten Ernte
Beginne damit, den perfekten Erntezeitpunkt anhand der Trichome zu bestimmen. Klare Trichome signalisieren “noch nicht reif”, milchige Trichome stehen für den THC-Höhepunkt, und bernsteinfarbene Trichome weisen auf eine entspannende Wirkung hin.
Nach der Ernte ist eine schonende Trocknung entscheidend. Hänge die Äste in einem kühlen, dunklen Raum mit guter Luftzirkulation auf, bis die Blüten trocken genug sind, dass die kleinen Äste beim Biegen knacken.
Im Anschluss folgt das Feintrimmen, bei dem du die restlichen Zuckerblätter entfernst. Dieser Schritt sorgt nicht nur für eine ansprechende Optik, sondern verbessert auch den Geschmack und die Qualität deiner Blüten. Vergiss nicht, die getrimmten Zuckerblätter aufzubewahren – sie können noch für Extrakte oder Edibles genutzt werden.
Der letzte Schritt ist das Curing: Lagere deine getrimmten Blüten in luftdichten Schraubgläsern, idealerweise mit Boveda Humidipaks, um die Luftfeuchtigkeit bei 58–62 % zu halten. Lüfte die Gläser in den ersten zwei Wochen täglich, damit überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann. Nach mindestens 2–4 Wochen Reifezeit werden sich Geschmack, Aroma und Wirkung deiner Blüten deutlich verbessern.
Mit dieser sorgfältigen Vorgehensweise holst du das Beste aus deiner Ernte heraus – von der ersten Trichomen-Betrachtung bis hin zur perfekt gereiften Blüte. Genieße die Früchte deiner Arbeit! 🌱✨
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